Elisabeth Tilmann

ehem. Doktorandin

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Elisabeth Tilmann


Projekt

Die Kunst der Theaterkritik. Gattungshistorische Studien zu Ludwig Speidel, Daniel Spitzer, Peter Altenberg, Alfred Polgar und Robert Musil

Betreuer*innen

Prof. Dr. Bettina Schlüter
Prof. Dr. Johannes F. Lehmann

Mit meiner Dissertation möchte ich einen Beitrag zur Erschließung der Gattungsgeschichte der Theaterkritik leisten. Meine Hypothese ist, dass sich die Theaterkritik in der zweiten Hälfte des 19. und dem beginnenden 20. Jahrhundert von ihrem Status als Dienstleisterin des Theaters emanzipiert und versucht, sich im diskursiven Spannungsfeld der Debatte um Kunst und Gebrauch als literarische Gattung zu etablieren. Das Textkorpus setzt sich dabei aus metakritischen Texten, Theaterkritiken und publikationsbegleitenden Paratexten aus dem Zeitungs- und Buchkontext zusammen. Gerade im Ringen um den Kunststatus der Theaterkritik werden, so möchte ich zeigen, von diesen Textgruppen Ästhetisierungsprozesse angestoßen, bewertet und reflektiert. Zu diesen zähle ich beispielsweise die Etablierung ästhetischer Kategorien als Wertmaßstäbe, nach welchen eine Theaterkritik als gelungen, schön, formbildend und – aufgrund eines attestierten überzeitlichen Wertes – der Bewahrung für die Nachwelt würdig erklärt wird. Weitere Indizien für eine so verstandene Ästhetisierung sind der zunehmende Variationsreichtum der Theaterkritik, ihre partielle Annäherung an (bezüglich ihres Kunststatus) weniger umstrittene Gattungen wie der Prosaskizze, die Anleihen an sich in der Erzählliteratur der europäischen Moderne etablierenden literarischen Schreibweisen der Introspektion und die sich durch Zuschreibungen und Selbstverortungen verändernde Inszenierung der Verfasser*innen.


Profil

  • seit 01/2018
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Graduiertenkolleg 2291 "Gegenwart/Literatur" der Universität Bonn
  • 10/2018
    Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik, Universität Potsdam
  • 08/2016–06/2017
    Lektorin am Department of Germanic Languages and Literatures der Yale University, New Haven
  • 10/2013–08/2016
    Masterstudium im Fach Neuere deutsche Literatur, Kultur, Medien an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 08/2014–06/2015
    Studium und Lehrtätigkeit im Carolina-Duke Graduate Program in German Studies, Chapel Hill & Durham
  • 10/2010–08/2013
    Bachelorstudium in den Fächern Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Bildungsplanung und Instructional Design an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • WiSe 2018/19
    "Einführung in die Literatur von 1750 bis zur Gegenwart: Wiener Moderne" – Seminar, Universität Potsdam

Publikationen

Sammelbände

2021 [mit Sven Bordach, Carsten Rommel, Jana Vijayakumaran, Jian Xie]: Zwischen Halbwertszeit und Überzeitlichkeit. Stationen der Wertungsgeschichte literarischer Gegenwartsbezüge

Hannover: Wehrhahn 2021.

Aufsätze

2022: Palaver und Parlando. Harry Rowohlts erzählte, geschriebene und gelesene Anekdoten

in: Reinhard Möller, Christian Moser (Hrsg.): Das Anekdotische. Interdisziplinäre Perspektiven auf Geschichte und Poetik einer kleinen Form, Berlin/New York: De Gruyter 2022, S. 361–378.

2021 [mit Eva Stubenrauch]: „Lie still, lie silent, utter no cries“. Das Schlaf- und Wiegenlied als Provokation

in: Johannes Franzen, Christian Meierhofer (Hrsg.): Gelegenheitslyrik in der Moderne. Tradition und Transformation einer Gattung, Bern: Peter Lang 2021, S. 383–408.

2021: Gegenwartsbezüge in der Krise. Über die Ausrichtung der Literatur am Nützlichkeitsparadigma

in: Svena Bordach u.a. (Hrsg.): Zwischen Halbwertszeit und Überzeitlichkeit. Stationen der Wertungsgeschichte literarischer Gegenwartsbezüge, Hannover: Wehrhahn 2021, S. 229–253.

2014 [mit Simon Sahner]: Tagungsbericht: Herrschaftserzählungen. Wilhelm II. in der Kulturgeschichte. Tagung des Graduiertenkollegs „Fiktionales und faktuales Erzählen“

Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS), 17.07.2014-19.07.2014.

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